Jahreshauptversammlung 2025 – 75 Jahre Kreisgruppe Rhein-Hunsrück

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Am 25. April war es wieder so weit: Die alljährliche Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Rhein-Hunsrück hat stattgefunden. Die in der Jahnhalle in Büchenbeuren versammelte Jägerschaft wurde über alle vergangenen und kommenden Veränderungen informiert. Und das sind einige!

Zu Beginn durfte man der Parforcehornbläsergruppe Ehrbachklamm unter dem neuen Hornmeister Ralf Schwammkrug zuhören, welche den Abend musikalisch begleitete.

Anschließend wurden die zahlreich erschienenen Ehrengäste vorgestellt:

  • Volker Boch (Landrat)
  • Dr. Marlon Bröhr (Bundestagsabgeordneter, CDU)
  • Tobias Vogt (Mitglied des Landtages, CDU)
  • Monika Stoffel (Untere Jagdbehörde)
  • Kathrin Emmerich (Kreisveterinärin)
  • Linda Geissler-Sülzle (1. Beigeordnete aus Büchenbeuren)
  • Michael Diemer (Forstamtsleiter Kastellaun)
  • Hubertus Mauerhof (Vorsitzender Waldbauverein)
  • Frau Heidecker und Michaela Clemens-Kopp (Landfrauenverein)
  • Bastian Faust (Vorsitzender Bauern- und Winzerverband)
  • Bertram Fleck (ehemaliger Landrat)
  • Hans Odenbreit, Claus Tillmann, Bernd Seifermann (ehemalige Kreisgruppenvorsitzende)

Unter dem Ertönen von Halali gedachte man der verstorbenen Jäger und der Opfer der zahlreichen Kriege.

Anschließend begrüßte die Erste Beigeordnete von Büchenbeuren, Frau Geissler-Sülzle, die Anwesenden.

Es folgte Landrat Volker Boch mit einer kurzen Rede. Er betonte die hervorragende Zusammenarbeit der Behörden und der Jägerschaft und dankte Monika Stoffel (Untere Jagdbehörde), Kathrin Emmerich (Kreisveterinärin), dem Vorstand der Kreisgruppe sowie dem Kreisjagdmeister. Vor allem die afrikanische Schweinepest (ASP) sei ein großes Thema, weshalb Themen wie das Landesjagdgesetz oder der Wolf etwas in den Hintergrund gerückt seien. Die besonders hohe Verbreitung der ASP in Hessen zeige, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit sei, um die ASP möglichst gut in Rheinland-Pfalz zu bekämpfen. Doch auch bei der Bestimmung der Mindestabschusspläne komme es auf Zusammenarbeit an. Hierfür werde ein „Runder Tisch“-Format angeboten, das ein Beratungs- und Begleitungsangebot der Behörden sei. Trotz des Haushaltsdrucks soll wieder beschlossen werden, die Trichinenproben weiterhin kostenlos zu testen. Denn der Tenor ist: „Lieber miteinander als übereinander.“

Auch Bundestagsabgeordneter Marlon Bröhr (CDU) hatte ein Grußwort vorbereitet. Er erzählte auf humorvolle Art, wie er zum Jagdschein kam, und machte außerdem auf die schwierige politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland aufmerksam, der man ins Auge blicken müsse.

MdL Tobias Vogt (CDU), der in den Ausschüssen Umwelt und Forst sowie Landwirtschaft sitzt, richtete ebenfalls ein paar Worte an die Anwesenden. Für ihn war das neue Landesjagdgesetz sehr präsent. Dieses war bereits vom Kabinett beschlossen und er hätte nicht geglaubt, dass es noch möglich war, dieses zu stoppen. Er freut sich über Informationen von der Basis und möchte der Jägerschaft helfen, ein vernünftiges Gesetz zu verabschieden. Er wies zudem darauf hin, dass der Wolf in dem neuen Entwurf mit aufgenommen werden soll.

Die Kreisgruppe feiert 75-jähriges Bestehen. Um einen kurzen Abriss der Geschichte der Kreisgruppe zu geben, hatte Werner Berg das Protokollbuch durchforstet und die Recherche von Claus Tillmann zum 60-jährigen Bestehen zusammengefasst. Die Historie ist hier zu finden.

„Das Jahr 2025 steht auch mal wieder unter dem Vorzeichen jagdpolitischer Verirrungen“, damit begann der Kreisgruppenvorsitzende Wolfgang Petersen seinen Jahresbericht. „Handwerklich schlechte Gesetze, die einem Faktencheck nicht standhalten, wurden von der Landesregierung mehrfach verworfen und umstrukturiert und sollen weiterhin in einem neuen Landesjagdgesetz münden, laut der zuständigen Ministerin Katrin Eder. Der Wunsch der Jäger wäre eine kluge und maßvolle Entscheidung von der Politik. Bisher wurden die Jäger nur enttäuscht, denn es wurden forstwirtschaftliche Interessen über die natürlichen Ansprüche des Wildes gestellt.“ Auf seine auf den Hegeringen vorgetragenen Berichte über das Landesjagdgesetz und den Wolf ging Petersen nicht weiter ein.

Er berichtete stattdessen von seinen Tätigkeiten während des Jahres. In den Hegeringversammlungen, den Vorstandssitzungen sowie diversen Treffen mit dem Landesjagdverband und der Regionalgruppe ging es unter anderem um die Übernahmeverhandlungen unseres Schießstandes in die Kreisgruppe. Dieser kann nur übernommen werden unter der Berücksichtigung diverser rechtlicher Voraussetzungen. Zudem sind die Mitglieder der Kreisgruppe gefragt, um den Schießstand mit Eigenleistung instand zu halten. Beispielsweise muss dieses Jahr der Kurzwaffenstand erneuert werden.
Außerdem soll ein neues Konzept für die Jungjägerausbildung entwickelt werden. Um mit der Zeit zu gehen, wurden ein Instagram- und ein WhatsApp-Kanal ins Leben gerufen.

Weiterhin berichtete der Vorsitzende über seinen Besuch bei der FgHg (Fachgruppe Hochwildhegegemeinschaft), bei dem sehr viel Wissenswertes über die Biologie des Rotwildes berichtet wurde. Der Besuch des Saugatters ließ in die hervorragende Arbeit des Gattermeisters Christian Meyer einblicken. Zusätzlich gab es einen Termin mit dem Waldbauverein Rhein-Hunsrück-Kreis unter der Leitung von Hubertus Meyerhof. Hier ging es um den klimagerechten Waldumbau und darum, wie die Zusammenarbeit zwischen Waldbauern und Jägern gefördert werden kann. Es folgten Termine beim Bauern- und Winzerverband in Kirchberg. Auch hier wurde einvernehmlich die wichtige Zusammenarbeit zwischen Bauern, Winzern und Jägern postuliert. Der Kreisgruppenvorsitzende berichtete weiterhin über den Besuch bei der Nachbarkreisgruppe in Bernkastel-Kues, denn hier scheint die Zusammenarbeit zwischen Forst und Jägerschaft besser zu funktionieren.

Weitere Themen waren die Hubertusmesse in Boppard, bei der unsere Jungjäger den Jägerschlag erhielten. Thema war auch der erste Jägerflohmarkt im Herbst 2024, organisiert von Volker Wengenroth und Helfern, der einen tollen Zuspruch erhielt.
In Zukunft möchte die Kreisgruppe versuchen, eine engere Zusammenarbeit mit den anderen Naturschutzverbänden zu pflegen, wie zum Beispiel BUND und NABU.

Weitere Punkte waren der Beschluss der Einführung eines Geschäftsführers zur Unterstützung des Kreisgruppenvorsitzenden. Diesen Posten übernimmt Werner Berg. Die Kompetenzen des Geschäftsführers werden vom geschäftsführenden Vorstand bestimmt. Außerdem berichtete Wolfgang Petersen über die geplante Beitragserhöhung der Mitglieder des LJV von 108 € auf 150 €. Begründet wurde diese vom LJV, dass zum einen acht Jahre lang keine Erhöhung erfolgt sei und dass zum anderen für die bevorstehende Kampagne gegen das neue Landesjagdgesetz Gelder benötigt werden. „Denn was nützen alle guten Argumente, was nützt das Wissen über die Natur, wenn daraus seitens der Landesregierung keine Einsicht herrscht.“

Thomas Köhrer berichtete über die Entwicklung der ASP. Aktuell gibt es 74 positive Fälle in RLP und 1907 in Hessen. Vor allem die Regionen an den Flüssen und die Rheininseln machen Sorgen, da sich hierüber die Seuche verbreitet. So kam es auch zu dem Einzelfall, der in Boppard angeschwemmt wurde. Durch gute Zusammenarbeit konnte eine kostenintensive Sperrzone verhindert werden. Um weiterhin der Seuche voraus zu sein, werden Zäune gebaut, Drohnenflüge organisiert, Kadaversuchhunde eingesetzt und Schwarzwild mit Fallen gejagt. Außerdem werden Bergeteams ausgebildet, um mögliche Kadaver zu entsorgen.

Ein weiterer Punkt war die Kirrverordnung. Den Förstern muss nicht gemeldet werden, wo eine Kirrung im Revier zu finden ist, dennoch ist darauf zu achten, sich an die Gesetzeslage zu halten.

Auch die Mindestabschusspläne wurden thematisiert. Es gab einige Widersprüche, was einen erheblichen Aufwand für die Kreisverwaltung darstellt. Auch hier gilt es, schon vorher eine Lösung zu finden und mit den Förstern und Gemeinden ins Gespräch zu kommen. Wichtig ist ein jagdliches Konzept, welches auf Zusammenarbeit mit Gemeinden, Forst und Jägern basiert. Zusätzlich geht es mit der Digitalisierung voran. Mit einigen Revieren gibt es ein Pilotprojekt, um digital u. a. die Abschusszahlen zu melden. Wenn alles gut läuft, könnte der Rhein-Hunsrück-Kreis der erste Kreis sein, der dieses Konzept flächendeckend einführt. Zum Schluss wurden noch die Abschusszahlen genannt und darauf hingewiesen, dass verendete Füchse für ein Monitoring beim Veterinäramt abgegeben werden sollen. Hierfür erhält man auch eine Prämie.

Die Schatzmeisterin Monika Boos erklärte die Finanzen der Kreisgruppe. Aktuell gibt es 1052 Mitglieder in der Kreisgruppe. Im vergangenen Jahr wurde einiges gespart und die Renovierung des laufenden Keilers abgeschlossen, eine neue Waffe gekauft und die Heizung im Haus der Jäger erneuert, welche nun sparsamer ist. Das Ersparte wird dieses Jahr allerdings benötigt, um neue Tontauben und Munition zu kaufen. Außerdem wird der Kurzwaffenstand renoviert. Auch sie betonte die dringend benötigten freiwilligen Helfer. Dieses Jahr soll ebenfalls wieder eine Drohne gefördert werden. Ziel ist es, irgendwann in jedem Hegering eine Drohne zur Verfügung zu haben.

Neu waren die Ehrungen. Es wurden einige Mitglieder der Kreisgruppe mit einem kleinen Weinpräsent bedacht, weil sie sich besonders engagiert haben und bei vielen Veranstaltungen besonders hilfreich mitgewirkt haben. Dies sind natürlich bei weitem nicht alle, doch es soll auch im nächsten Jahr noch Ehrungen geben.

  • Daniela Will, für ihre engagierte Ausbildung der Jagdhunde in der JAG
  • Christian Meyer, für sein hervorragendes Engagement im Saugatter
  • Eric Natter, für die viele Arbeit auf dem Schießstand
  • Geppert Petry und Reinhard Börsch, für die hervorragende Ausbildung der Jungjäger
  • Holger Schröder, für die viele Unterstützung und Organisation im Hegering und bei der Hubertusmesse
  • Georg Ritt, für die jahrelange Leitung der Parforcehornbläsergruppe Ehrbachklamm

Bemerkenswert sind einige Jäger mit einer Mitgliedschaft im LJV von 50, 60, 65 oder sogar 70 Jahren:

50 Jahre 60 Jahre 65 Jahre 70 Jahre
  • Bernd Seifermann
  • Hartmut Emmel
  • Hans-Georg Adler
  • Rudi Hoffmann
  • Hans Georg Corneli
  • Ute Faber
  • Ernst-Otto Müller
  • Christian Kress
  • Wolfgang Schmitz
  • Claus Tillmann
  • Rolf Bergheim
  • Josef Schneider
  • Hartmut Brink

Zum Abschluss hat Gerd Jung noch die Trophäen bewertet. Nicht jeder Hegering hat Trophäen abgegeben, dennoch waren einige starke dabei. So gab es eine Keilertrophäe, die auf internationalem Bronzeniveau wäre. Und auch zwei Muffeltrophäen kämen auf internationales Silber und Gold.

Muffeltrophäe
Der geschäftsführende Vorstand und der Kreisjagdmeister (Stefan Heck, Monika Boos, Thomas Köhrer, Wolfgang Petersen, Friedhelm Wendling)
Keilerwaffen (Bronze)
Keilerwaffen (Silber)
Schwarzwildtrophäen der Kresigruppenversammlung 2025
Die Kreisgruppenversammlung 2025 ist gut besucht!
Trophäen der Kreisgruppe 2025
Parforcehornbläsergruppe Ehrbachklamm
Rehbock (Gold)
Die stärksten Böcke ausgewählter Reviere
Verblasen der Strecke